BAD KLEINKIRCHHEIMER NACHRICHTEN AUGUST 2010

Neues aus der Therapiestation St. Kathrein
Einige Gedanken zur Ent-Schleunigung

 

Alles wird schneller, größer, höher.

Der Mensch sollte schneller größere höhere Leistungen bringen. Die „Be-Schleunigung“ ist in allen Bereichen spürbar. Aber auch die Belastung und der Druck werden schneller, größer, höher.

Schlagen wir die Prospekte der Reiseveranstalter auf, lesen wir die Werbeinserate in den Zeitungen – Thermenlandschaften werden aus dem Boden gestampft, Hotels mit immer größeren und komfortableren Spa- und Wellnessbereichen buhlen um die Gunst des Gastes, neue Berufsgruppen entstehen, exotisch anmutende Massageformen und –techniken finden ihre Verbreitung. Dabei bleibt vielfach die Qualität auf der Strecke, auch weil Fachpersonal für viele Betriebe zu teuer ist.

Weshalb boomt das Geschäft mit der Wellness in diesem Ausmaß? Weil dem berufstätigen Menschen immer mehr bewusst wird, dass seine Gesundheit sein größtes Kapital ist. Weil dem modernen, stressgeplagten Menschen die Lebensqualität abhanden gekommen ist. Weil er die Be-Schleunigung in seinem Leben bemerkt, er sich nach einer Verschnaufpause sehnt. Weil sich vermehrt die Phänomene Stress und Burnout-Syndrom verbreiten. Weil man dieser Entwicklung Rechnung tragen muss. Wie können wir gegensteuern? Wellness, Selfness, Work-Life-Balance – neue Schlagworte für eigentlich Altbekanntes: sich selbst etwas Gutes tun (frei nach Udo Jürgens „Alles, was gut tut, tut gut“),  die Balance zwischen Anspannung und Entspannung halten, öfter einmal inne halten, durchatmen und das Leben „ent-schleunigen“.

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (OHSA) definiert Stress folgend: „Menschen leiden unter Stress, wenn sie wahrnehmen, dass zwischen den Anforderungen, die an sie gestellt werden, und den Mitteln die ihnen zur Bewältigung dieser Anforderungen zur Verfügung stehen, ein Ungleichgewicht besteht.“ Hans Selye hat schon in den 30er Jahren den positiven Stress (Eustress) und den negativen Stress (Distress) differenziert.

Die dauerhafte Überbelastung und Überforderung, aber auch dauerhafte Misserfolgserlebnisse lösen verschiedene Stressreaktionen aus und können zum Burnout-Syndrom führen. Burnout entsteht, wenn die Anzahl der Misserfolge die Bewältigungsmechanismen übersteigt. Laut einer Studie leiden etwa 750.000 Arbeitsnehmer in Österreich an chronischem Stress und sind somit Burnout gefährdet, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich noch höher liegt. Weiters zeichnet sich das Burnout-Syndrom dadurch aus, das der Betroffene die Warnsignale einerseits selber nicht rechtzeitig bemerkt und andererseits wissentlich ignoriert. Nahe Angehörige, Partner oder gute Freunde sehen die Veränderungen oftmals viel früher.

Wie schaut nun eine adäquate Therapie aus? „Vorsorgen ist besser als Heilen“ – Prävention hat auch hier Gültigkeit.

  • Körperliche Aktivitäten (Bewegung in freier Natur – leichtes Gehen oder Joggen, Rad fahren, Wandern, Nordic Walking)
  • Entspannungstechniken (Progressive Muskelrelaxation nach
  • Jacobson, Yoga, Autogenes Training)
  • Physikalische Behandlungen (Massagen, Packungen,
  • Medizinische Bäder, Kneipp-Anwendungen)
  • Ausreichender Schlaf
  • Gesunde Ernährung (Genussmittel meiden)
  • Psychohygiene (gesunde Lebensführung, Selbstpflege)

 

Auch der psychosoziale Aspekt darf bei der Entstehung von Stress nicht vergessen werden. Der Vordenker Leo A. Nefiodow definiert psychosoziale Gesundheit als „die Fähigkeit zur Nächstenliebe im christlichen Sinn. Nächstenliebe nimmt den Stress und alle Negativitäten aus den sozialen Beziehungen und wandelt sie in heilende Beziehungen um.“

Unsere beschleunigte Zeit bringt dem Menschen an den Rand der Belastbarkeit. Wir müssen versuchen einen Gang zurückzuschalten, sei es in der Arbeitswelt, in der Freizeit oder aber auch im Sport. Jedes Zuviel schadet Körper und Seele.

Wir müssen unser Leben „entschleunigen“.

Das Team der Therapiestation St. Kathrein hilft Ihnen dabei in kompetenter Weise sehr gern. Sie finden Angebote in Richtung Aktivität (Pilates, Nordic Walking, Aqua Nordic Walking, Aqua-Gymnastik) aber auch in entspannenden Maßnahmen(Massagen – Breuss, Akupunktmassage, Reflexzonenarbeit am Fuß; Entspannungstechniken – Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, verschiedene neue Muskelentspannungstechniken; Bäder, Packungen). Alles mit allem kombinierbar und in Paketen erhältlich.